Wie bereit bist Du wirklich, in ungesichertes Territorium vorzustoßen? |
,,There must be more to life than this" heißt es in einem Duett von Michael Jackson und Freddy Mercury. Darin drücken die beiden Sänger ihre Sehnsucht nach etwas aus, das in uns allen schlummert. Diese zutiefst menschliche Sehnsucht ahnt in den ungewissen Tiefen ihres eigenen Inneren, dass das Leben sowohl individuell als auch lokal- und gesamtgesellschaftlich mehr zu bieten hat als der momentane Status Quo. So groß kann diese innere Sehnsucht sein, dass sie uns dazu antreibt, mit ganzem Wesen nach diesem Mehr zu streben, obwohl uns das Ende und selbst der Weg der Reise noch gar nicht bekannt sind.
Folgen wir dem Ruf, so begeben wir uns mitten hinein in ungesichertes Territorium. Womöglich paradoxerweise stellen wir dabei fest, dass die vermeintlich sichere Komfortzone, die wir nun hinter uns lassen, im Angesicht der frischen Perspektive neuer Erfahrungen, die wir nun machen, womöglich gar nie so sicher war, wie wir glaubten. Im Netz bestimmter Vorstellungen und Annahmen verstrickt, erfahren wir nun, dass jene uns Sicherheit gebenden Vorstellungen und Annahmen, die uns so gewiss sind, anders als geglaubt gar keine absolute Gültigkeit haben und unser Bewusstsein eher begrenzen. Dies sehen wir umso besser, je mehr und weiter wir uns in den Rahu-Dschungel des Neuen hineinbegeben ... Während die Sonne astrologisch gesehen den Kern unseres Selbst, unsere Seele, und dieses intuitive Bewusstsein in uns symbolisiert, das inspiriert ist sich auszudrücken, repräsentiert der Mond unser bewusstes, individuelles Selbst und womit wir uns am meisten komfortabel, vertraut und zuhause fühlen. Das Wohlsein des Mondes ist astrologisch gesehen sehr wichtig. Es deutet auf unser Bewusstsein und die Einstellung hin, mit der wir uns selbst und somit im weiteren Sinne das Leben um uns herum wahrnehmen. Es liegt in der "Fachverantwortung" des Mondes, unsere eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und diese auf möglichst gesunde Art und Weise zu erfüllen. Bei dieser Bedürfniserfüllung und Aufrechterhaltung unseres (hoffentlich positiven) Selbstbildes ist Merkur - astrologisch gesehen der Sohn des Mondes - seinem Vater eine unterstützende Hilfe. Sind Mond und Merkur im Horoskop gut positioniert und harmonieren miteinander, so können sie größtmöglichen Nutzen für ein angenehmes Dasein auf dieser erdlichen Ebene stiften. Doch jenseits von Nutzen, Komfort und dem Planmäßigen gibt es da eben noch die unberechenbaren, astrologischen Kräfte von Rahu und Ketu. Diese subtilen Bewusstseinskräfte unterströmen im Grunde unser gesamtes Leben. Auch wenn wir uns derer vor allem im Alltag nicht immer bewusst sind, ändert dies nichts daran, dass es da diese Tiefe in unserem Bewusstsein gibt, dieses ungeordnete Reservoir an Gedanken, Erinnerungen, Wünschen, Hoffnungen und Erlebnissen, die auf sehr unterschwelliger Ebene unser Handeln und Bewusstsein beeinflussen und ja, lenken können. "Oh mein Gott, was war das denn bitte für ein Gedanke/Wunsch/Moment? Bin ich das etwa?", fragen wir uns womöglich in solchen Momenten der Aufruhr, wenn Rahu (mal wieder) unser Bewusstsein an die Leine nimmt und neues Chaos aus den Tiefen unseres Bewusstseins in unsere äußere Welt manifestiert. Und dies ist noch mild ausgedrückt. Rahu ist eine extrem starke Bewusstseinskraft, genauso wie Ketu. Beim Schreiben dieser Zeilen befinde ich mich gerade in meiner Mond-Rahu Phase und ich kann sagen, dass kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht mit extrem viel neuen und mir unbekannten Herausforderungen und Situationen konfrontiert bin, die ich irgendwie zu bewerkstelligen und meistern habe, ohne genau zu wissen wie. Subjektiv gesehen befinde ich mich derzeit auf der Achterbahnfahrt meines Lebens, was nicht heißt, dass ich jeden Tag tatsächlich wie James Bond auf Baustellen herumklettere und Bösewichten hinterherjage. Doch es heißt schon, dass sich unmittelbar in meinem Äußeren viele neue und ungewohnte Begebenheiten konkret in meinem Leben manifestieren. Diese sind Teil meines Bewusstseins und treten nun im Äußeren an die Oberfläche. Es gibt viele Momente, wo ich selber über mich erstaunt bin, was da so aus mir emporströmt und sich bis dato in mir nicht bekannten Tiefen meines Bewusstseins versteckt haben muss. Zum Glück verläuft die Rahu-Zeit bei mir trotz Höhen und Tiefen bislang jedenfalls alles in allem noch glimpflich. Die Rahu-Zeit einer Person kann bei allem, was ich während meiner astrologischen Studien sonst noch so über Rahu vor allem an Beispielhoros-kopen gelernt habe, jedoch auch große Extreme - von großen Unglücken bis zu großen Erfolgen - hervorbringen und tatsächlich ans Tageslicht des Daseins befördern. Solche extrem unvorhergesehenen Momente, Situationen und Ereignisse im Leben können uns, wenn sie eintreten, dann oft nur als Schicksal erscheinen. Dass diese äußeren Ereignisse womöglich ein Teil unseres Bewusstseins und in Wirklichkeit nicht verschieden von uns sind, können wir uns in solchen Momenten nun beileibe nicht oder nur sehr schwer vorstellen. Doch wenn wir vedische Astrologie und Metaphysik besser verstehen wollen, müssen wir genau dies tun. Diesen Zusammenhang des inneren und äußeren Kosmos drückt der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung wie folgt aus: |
Was im Unbewussten bleibt,
manifestiert sich im Leben als Schicksal
- Carl Gustav Jung
Wenn Carl Jung vom Unbewussten spricht, meint er hiermit das kollektive Unbewusste.
Das kollektive Unbewusste ist für Jung eine Art destillierter Weisheit der Menschheit, die wir alle teilen. Den Hauptinhalt des kollektiven Unbewussten stellen für Jung prototypischen Bilder und Konzepte, sog. Archetypen, dar. Diese Archetypen, so erklärte er, seien in Träumen, Legenden und Mythen zu entdecken, und Jung führte viele Beispiele von Legenden aus verschiedenen Kulturen an, die eine bemerkenswerte Ähnlichkeit ihrer Bildsprache zeigten - sogar aus Kulturen, die ganz gewiss nicht voneinander hätten entlehnen können. Beispielsweise repräsentiere in dem Bilderpaar die Sonne und das Meer die Sonne das Männliche und das Meer das Weibliche - und zwar kulturübergreifend. Ursprünglich schlug Jung vor, dass wir unser kollektives Unbewusstes durch unsere Gene erbten - ähnlich wie Vögel und Echsen ihre Instinkte für das Sammeln von Nahrung erhalten, ohne diese jemals gelehrt zu bekommen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Jung auch stets am Okkulten interessiert war - immerhin war es das Thema, das er für seine Doktorarbeit wählte -, und vor allem seine späteren Schriften spiegeln einen Glauben an das Mystische wider. Dies zeigt sich besonders in den Arbeiten und Bücher, die er zusammen mit seinem Freund, dem Nobelpreisträger für Physik, Wolfgang Pauli, schrieb (wenn du im Internet nach dem Suchbegriff "Jung mysticism" suchen, wirst du vielleicht überraschenderweise hierzu so Einiges finden), und in seinen psychologischen Analysen bestimmter Texte aus dem Buddhismus und Hinduismus. Es muss in einem dieser späteren Bücher gewesen sein,dass Jung andeutete, dass wir alle auf irgendeine Art und Weise in Echtzeit miteinander verbunden sind. In Echtzeit miteinander verbunden? Die Instinkt-Begründung könnte ich ja unter Umständen noch geglaubt haben; doch dass wir durch eine Art kollektives Unbewusstes in Echtzeit miteinander verbunden sind, dies hielte ich auf den ersten Blick rein von der Physik her dann doch schon für ziemlich unwahrscheinlich. Stellen Sie sich das einmal vor. Dass die elektrische Aktivität des Gehirns elektrische Felder um den Kopf herum erzeugt, dies entsinne ich mich, damals im Physikunterricht behandelt zu haben, und ebenso würde ich die Existenz elektromagnetischer Felder, die den mensch-lichen Kopf umgeben, anerkennen. Jedoch wären diese Felder doch mit Sicherheit viel zu schwach, um die elektrische Aktivität im Gehirn anderer Menschen zu beeinflussen. Es könnte also doch nicht wirklich ein kollektives Unbewusstes geben, ein riesiges Feld, das uns alle miteinander verbindet - richtig? Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel über die verrückte Welt moderner Physik verraten. Denn ich möchte dich gern dazu einladen (bevor wir gleich über vedische Metaphysik im Kontext der Yoga-Philosophie und die astrologische Bedeutung von Rahu, Ketu und den weiteren Planeten unseres Sonnensystems reden und uns anschauen, wie Astrologie unser Leben beeinflussen kann), dass du den existierenden naturwissenschaftlichen und insbesondere physikalischen Erklärungsansätzen einmal wirklich auf den Grund gehst, falls du dies nicht bereits ernsthaft getan hast. Hierzu empfehle ich Dir uneingeschränkt die autobiographischen Videos und die Lektüre von Larry Reavis. Der ehemalige Physikprofessor zeichnet in seinen Ausführungen zu "Physik, Maya und Kriya Yoga" die Geschichte moderner Physik von ihren ersten neuzeitlichen (Wieder-)Anfängen bis mitten hinein in Erkenntnisse und Kernfragen moderner physikalischer Erklä-rungsansätze der Relativitätstheorie und Quantenmechanik auf wie ich finde höchst anschauliche und Verständnis erzeugende Art und Weise nach. Was mir an Larry Reavis' Darstellung besonders gefällt, ist, dass es ihm wirklich gelungen ist, die Entwicklungen in der Wissenschaft der Physik und Astronomie aus der Perspektive der jeweiligen Zeit (16. bis 20. Jahrhundert) in solch einer Weise zu rekonstruieren, dass man die zeitgeschichtlichen Probleme und Fragen von innen heraus nachvollziehen kann. Dies umfasst auch scheinbar schwierige und komplexe Fragen der Mechanik, Elekrome-chanik, Relativitätstheorie und Quantenmechanik, die dank der anschau-lichen Illustrationen, Bilder und der ansprechenden Erzählweise wirklich verständlich werden. Dass Larry hierbei seine eigene autobiographische Geschichte als jemand, der als religiöser Fundamentalist aufgewachsen ist, dann für lange Zeit großer Atheist war und sich schließlich der Spiritualität zuwandte, mit einfließen lässt, macht die Ausführungen für mich umso charmanter. Ihr findet das Dokument unter dem Titel "2c-physics, maya and kriya yoga" auf der soeben verlinkten Seite. Da wir nun am Ende der Physik angekommen sind, können wir uns fragen, was danach, hinter und jenseits der Natur und natürlichen Beschaffenheit liegt. Die Antwort lautet: Metaphysik (metá - danach, hinter, jenseits; phýsis - Natur, natürliche Beschaffenheit). |
Welche Zustände des Bewusstseins kennen Yoga und Vedanta? |
Der große Philosoph des non-dualen Advaita Vedanta Adi Shankaracharya sagt an vielen Stellen seiner Vedanta-Kommentare so viel wie:
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,,Das ganze Wasser einer Fatamorgana befeuchtet
nicht ein Sandkorn in der Wüste"
Reines Bewusstsein oder Chitta ist das Unveränderliche und Prozesslose. Es ist der Hintergrund aller Veränderungen und Prozesse, die im Verstand stattfinden.
Obwohl es selbst keinen verändernden Charakter hat, enthält das reine Bewusstsein den Grund und die Möglichkeit aller Veränderungen. Das erste als reines Bewusstsein wird als Sein bezeichnet, das zweite mit veränder-lichem Charakter ist das Werden. Daher ist das Bewusstsein in der vedischen Philosophie im Bereich der Psychologie das unveränderliche Prinzip aller veränderlichen Erfahrungen. Durch seine Kraft als Chit-Shakti erscheint es als Geist und Materie. Das Bewusstsein ist der statische Aspekt der Kraft (oder Chit-Shakti), dessen kinetischer Aspekt (oder Maya-Shakti) Geist und Materie erzeugt, wobei beide in unterschiedlichem Maße durch das Unbewusste des Bewusstseins verschleiert werden. Kosmisches Bewusstsein ist für den (Kriya-)Yoga-Praktizierenden eine transzendentale oder transpersönliche Art des Bewusstseins. Dieser Bewusstseinszustand ist ein göttliches Bewusstsein universellen Charakters, der ein Zustand der Einheit ist, in dem alles in ihm aufgeht, jedoch mit dem verblassten Aufflimmern von Maya. Es ist ein Zustand der Einheit, in dem die ganze Vielfalt der Erscheinungen dieser Welt der Vielheit verschmilzt. Nachdem er diesen Zustand des kosmischen Bewusstseins während der Zeit des Nirvikalpa Samadhi erreicht hat, ist er mit Weisheit oder dem absoluten Wissen ausgestattet und erhebt sich zum Zustand der Erleuchtung. Licht ist das Wissen und Dunkelheit ist die Unwissenheit oder Avidya, die auch kosmische Kraft der Illusion oder Maya genannt wird. Die kosmische Kraft der Illusion oder Maya steht dem Erreichen der Stufe des kosmischen Bewusstseins im Wege. Praktisch ist dieser durch (Kriya-)Yoga-Meditation erreichte Zustand ein Zustand der Erkenntnis, keineswegs das Erreichen irgendeines neuen Zustandes. Verwirklichung bedeutet, dass der Zustand für den Praktizierenden bereits vorhanden ist, aber er ist sich dieses Zustands aufgrund der kosmischen illusionären Maya nicht bewusst. Durch das Erreichen von Nirvikalpa Samadhi, durch Intuition, wird der Kriya-Praktizierende fähig, diesen Zustand des kosmischen Bewusstseins zu verwirklichen. Nach dem System des Kriyayoga gibt es sieben verschiedene Bewussts-einsebenen. Vedische Schriften oder vedantische Schriften, einschließlich des größten adwaitischen oder monistischen Philosophen und vollendeten Yogis Sri Shankaracharya, unterscheiden drei verschiedene alltägliche Erfahrungen des Schlafes (Sushupti), des Träumens (Svapna) und des Wachseins (Jagrad) für den gewöhnlichen Menschen oder für menschliche Wesen. Während des Samadhi-Zustands erreicht der Praktizierende die vierte Stufe namens Turiya, die über diese drei Zustände der gewöhnlichen menschlichen Erfahrungen hinausgeht. Nach dem Sanskrit ist die wörtliche Bedeutung von Turiya das vierte. Turiya ist also die vierte Stufe der Erfahrung. Dann kommt der Turiyateeta-Zustand im Samadhi, der als fünfte Stufe gezählt wird. Im Turiyaateeta-Zustand existiert im Yogi allein das ,,Ich-bin-Bewusstsein", und es ist der Savikalpa-Zustand des Samadhi. Am Endpunkt des Savikalpa, an dem das ,,Ich-bin-Bewusstsein" seinen extremen Endpunkt erreicht, verblasst es langsam und langsam zum kosmischen Bewusstsein. Im Zustand des kosmischen Bewusstseins gibt es noch das verblassende Bewusstsein der kosmischen Illusion. Dies ist die sechste Stufe des Bewusstseins, in der die Verwirklichung Gottes besteht, jedoch nur manchmal und manchmal nicht. Im Zustand der An- und Abwesenheit des funkelnden Gewahrseins des Gottesbewusstseins erreicht der Sadhak den siebten Zustand, der das supra-kosmische Bewusstsein, der nicht-duale Zustand von Brahman, ist. Was wir in unserem Bewusstsein erleben, ist eine Projektion Gottes, der mit unserem Selbst/Atman identisch ist, auf der Leinwand unseres Lebens. So wie sich die Dinge, die wir im Traum sehen, beim Erwachen als unwirklich erweisen, so sind auch unsere Wahrnehmungen im Wachzustand unwirklich und nichts anderes als Schlussfolgerungen. Gleich dem Faden einer Kette mit drei Kugeln, der diese getrennt erscheinenden Kugeln durchfädelt und miteinander verbindet, so verbindet auch der vierte Bewusstseinszustand des Turiya (einschließlich der o.g. feineren Abstufungen des Turiyateetha, Savikalpa Samadhi und kosmischen Bewusstseins mit und ohne Maya) die anderen drei gewöhnlichen Bewusstseinszustände des Wachseins (Jagrad), Träumens (Svapna) und Tiefschlafs (Sushupti) Jagrad ist der Wachzustand. Svapna ist der Traumzustand. Sushupti ist der Tiefschlaf. Turiya ist der vierte Zustand, dieser unbestimmte Hintergrund aller Veränderungen und Prozesse, die im Verstand stattfinden; er ist der Zustand des reinen Bewusstseins, des Unveränderlichen und Prozesslosen. Wie können wir ihn greifen? Das können wir nicht bzw. nur durch Intuition. Er ist "Neti-Neti" - weder dies noch das. Wenn die Evolution der Unwissenheit aufhört, beginnt der Mensch allmählich die wahre Natur dieser Schöpfung der Dunkelheit (Maya) zu verstehen, nämlich als ein bloßes Gedankenspiel des Höchsten Wesens, das sich in seinem eigenen Selbst/ Atman, dem einzig wahren Wesen, abspielt. Mit Astrologie können wir den "individuellen Film" der uns umgebenden Traumwelt der Schöpfung (ob Drama, Komödie, Tragödie, Abenteuer, Romanze, Thriller, Kriegsfilm, ...)" auf der Leinwand unseres Bewusstseins (also dieses Gedankenspiels des Höchsten Wesens, das sich in unserem eigenen Selbst/ Atman, dem einzig wahren Wesen, abspielt) astrologisch deuten. Dies kann uns dabei helfen, aufzuwachen. |
Wofür stehen die leuchtenden
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Die beiden dunklen Grahas Rahu und Ketu sind auch Grahas "Ergreifer" in dem Sinne, dass sie den Geborenen ergreifen und ihn mit den Früchten seines Karmas verbinden. Sie sind jedoch eher eine Art "Aszendent" als ein Planet.
Aszendent und Deszendent sind selbst die Ergebnisse des Schnittpunktes der Horizontebene mit den Tierkreiszeichen, die durch die Erdoberfläche, die sich auf ihrer Achse um die Tierkreiszeichen dreht, verursacht werden. Das Band der Tierkreiszeichen ist hierbei geometrisch die Ebene der Erdbewe-gung um die Sonne (die Erde-Sonne-Ebene). Aszendent/ Deszendent und Rahu/Ketu sind beides Schnittpunkte mit dieser Erde-Sonne-Ebene, erstere Schnittpunkte entstehen mit dem sich drehenden Horizont, letztere mit dem Mond. Wenn der Mond allmonatlich die Erde umkreist, schneidet die Um-laufbahn des Mondes die Erde-Sonne Ebene an zwei Punkten: diese stets sich gegenüberliegenden Punkte in der Schnittstelle zwischen Sonne und Mond bilden die Rahu-Ketu-Achse im Horoskop des Individuums. Aszendent und Deszendent, als Schnittpunkte des Erdhorizonts mit dem Band der Tierkreiszeichen auf der Erde-Sonne-Ebene, repräsentieren den Pfad des physischen Körpers, des physischen Lebens und Todes. Der Aszendent (sprich das astrologische 1. Haus) steht für die Geburt des Lebens, während der Deszendent (sprich das astrologische 7. Haus) den Austritt des Lebens aus dem Körper beim Tod darstellt. Rahu und Ketu, als Schnittpunkte der Mondumlaufbahn mit den Band der Tierkreiszeichen auf der Erde-Sonne-Ebene, repräsentieren den Weg des Jiva, des lebenden Wesens des Bewusstseins im Individuum, welches vom Mond symbolisiert wird. (Der Mond ist nämlich Manas, in dem sowohl Jiva, das individuelle Leben, als auch Ahamkara, das Ego oder die Idee einer separaten Existenz, wohnt). Genauso wie der Aszendent für die Geburt der physischen Form steht, repräsentiert Rahu die Geburt des individuellen Bewusstseins - das, was das individuelle Bewusstsein aus dem Größeren Bewusstsein hervorbringt. Genauso wie der Deszendent oder das 7. Haus den Austritt des Lebens aus dem Körper darstellt, repräsentiert Ketu die Auflösung des individuellen Bewusstseins - das individuelle Bewusstsein wird mit dem Größeren Bewusstsein verschmolzen, und daher ist Ketu auch der Karaka (Erzeuger) für spirituelle Befreiung. Während der Aszendent und Deszendent den Weg aufzeigen, den der physische Körper in diesem Leben zu nehmen hat, repräsentieren Rahu und Ketu den Weg, den das bewusste Selbst in diesem Leben zu beschreiten hat. Rahu zieht das individuelle Bewusstsein hinein in seine irdische Inkarnation, damit das Selbst sich in den Lebensbereichen entwickelt, die durch Rahu's Position im Horoskop angezeigt werden. Wenn das Selbst hinreichend ent-wickelt ist, verschmilzt Ketu das individuelle Bewusstsein mit dem Größeren Bewusstsein, indem er es aus seiner engen Sicht hin zu einer größeren und allumfassenden Sicht, die für die Lebensbereiche relevant ist, die durch Ketu's Position im Horoskop angezeigt werden, zurückzieht. Das astrolo-gische Haus und Zeichen, indem Ketu positioniert ist, zeigt daher die Mani-festation des Größeren Bewusstseins (des Geistes/ der Essenz/ von Gott) an, die für die Erfahrungen des Individuums am relevantesten ist. Rahu und Ketu sind der Pfad des bewussten Selbst, und da sich das Selbst ständig hin zu größerem Bewusstseins entwickelt, repräsentieren Rahu und Ketu den evolutionären Weg des Bewusstseins. Da Rahu und Ketu unter-schiedliche Enden dieses evolutionären Weges darstellen, funktionieren sie unterschiedlich, obwohl sie letztlich gleich sind, so wie zwei Enden eines Stocks im Wesentlichen gleich sind. Ketu ist eine sehr introvertierte Kraft, die Vollendung und Befreiung bringt. Die Dinge, die Ketu beeinflusst, werden in diesem Leben vervollständigt und erledigt. Rahu zieht uns hingegen hinein in neue Dinge, so dass Rahu das Gegenteil von Ketu zu tun scheint. Tatsächlich zieht uns Rahu jedoch nur deswegen in das Neue, um ein Gleichgewicht zu schaffen, wo ein Ungleich-gewicht besteht, denn solange es ein Ungleichgewicht gibt, kann es keine Vollendung oder Befreiung geben. Auch wenn Rahu neue Dinge im Leben initiiert, so tut er dies nur, um Balance zu schaffen, wo Imbalance herrscht, und nicht aus irgendeinem Grund in diesen Dingen. Das Gleichgewicht, zu dem Rahu uns zwingt, dieses herzustellen, liegt in den-jenigen Lebensbereichen, die weniger entwickelt sind, da wir uns in jüngeren vergangenen Leben auf die Lebensbereiche konzentriert haben, die Ketu beeinflusst. Da die von Rahu beeinflussten Bereiche aus der Balance geraten und schwach entwickelt sind, gibt es im Allgemeinen nicht das notwendige vergangene Karma, um diese Dinge leicht aufrechtzuerhalten, und es muss viel Arbeit getan werden, um diese Bereiche zu entwickeln und beizubehalten. Auch fehlt es an Wissen und Erfahrung, welches es noch schwieriger macht, die von Rahu beeinflussten Bereiche zu handhaben. Rahu und Ketu stehen sich immer genau gegenüber. Das Gesetz der Gegensätze besagt, dass Gegensätze, wenn man sie bis ins äußerste Extrem treibt, gleich sind. Rahu und Ketu sind sich daher sehr ähnlich, so wie auch Brihat Parashara Hora Shastra feststellt: "Ähnlich [wie Rahu] ist Ketu". Ist der von Rahu beeinflusste Lebensbereich wenig entwickelt, so kann auch der von Ketu beeinflusste Lebensbereich nicht entwickelt werden. Er wird dann in Wirklichkeit nämlich nur von einem einseitigen Standpunkt aus entwickelt und nicht in ausgewogener Art und Weise. Ohne ausgewogene Entwicklung kann es weder Erfüllung noch größeres spirituelles Bewusstsein geben. Das Gleichgewicht, das Rahu uns zwingt zu lernen, ist somit von großer Bedeutung. Denn nur wenn wir in die Dinge involviert sind, die Rahu uns aufzwängt, können wir Ketu vervollkommnen, was bedeutet befreit zu sein. Obwohl sie unterschiedlich operieren, arbeiten Rahu und Ketu in Wirklichkeit zusammen. Ketu ist übermäßig prämeditativ, vorausschauend und selbstbe-herrscht, manchmal bis zum Punkt der Implosion, während es Rahu an Unterscheidungskraft und jeglicher Kontrolle mangelt und er chaotisch ist. Rahu erzeugt das Chaos, das Ketu dazu zwingt, von seiner Kontrolle loszulassen und stattdessen Flexibilität, Hingabe und Distanz zu entwickeln. Je übermäßig kontrollierter Ketu ist, desto chaotischer wird Rahu sein. Der erfolgreiche Umgang mit Rahu ermöglicht es somit Ketu, mehr Losgelöstheit, Akzeptanz und wahren Frieden zu erfahren. Die Position von Ketu weist auf Lebensbereiche hin, in denen der Geborene sehr starke Vorstellungen von "sollen" und "nicht sollen", von "tun" und "nicht tun" hat, einschließlich der Fähigkeit, in Übereinstimmung mit diesen Vorstellungen zu leben. Wo Rahu im Horoskop positioniert ist, zeigt anderer-seits, wo der Geborene unklare oder unrealistische Vorstellungen und ein Mangel an Fähigkeit hat, in Übereinstimmung mit irgendwelchen vorgefasst-en Ideen zu leben. Rahu verfolgt somit den Zweck, Chaos und Instabilität zu verursachen, das den Geborenen von den von Ketu angezeigten starken Ideen befreien soll und es ihm ihm unmöglich macht, in Übereinstimmung mit seinen Vorstellungen von "sollen" und "nicht sollen" zu leben, welches bei Beibehaltung nur zu einer unausgewogenen Entwicklung führen würde. Sowohl Rahu als auch Ketu erzeugen das starke Bedürfnis nach seelischen Wohlbefinden und treiben das Individuum auf diese Weise voran, indem sie eine der folgenden drei Dinge entstehen lassen: 1. Zwänge 2. Unzufriedenheit 3. Radikale und unkontrollierbare Veränderungen Zwänge ziehen den Geborenen in die Dinge hinein, die für die Schaffung von Gleichgewicht notwendig sind. Unzufriedenheit motiviert ein Suchen. Radikale Veränderungen bringen die wahre Individualität des Geborenen an die Oberfläche und befreien ihn auch von bindenden Anhaftungen. Genauer gesagt erzeugt Ketu Zwänge, die Dinge des Geborenen zerstören oder ihn von diesen befreien. Rahu erzeugt Zwänge, die den Geborenen in Dinge hineinziehen, in denen er wenig Wissen oder Fähigkeiten hat und in denen er daher zwangsläufig Schwierigkeiten erleben wird. Ketu erzeugt Unzufriedenheit aufgrund des Alten und Vertrauten. Rahu erzeugt Unzufriedenheit aufgrund der Unmöglichkeit, dass etwas so gut sein kann wie der Wunsch; Träume sind immer besser als die Realität, nur solange bis natürlich die ganze Welt als Traum gesehen wird. Rahu schafft radikale Veränderungen, die einen zwingen, sich auf etwas Unbekanntes zu stützen oder dieses zu akzeptieren. Ketu schafft radikale Veränderungen, die einen von Anhaftungen oder von Dingen befreien, die nun abgeschlossen sind und daher keinen weiteren Zweck mehr für die Entwicklung des Geborenen erfüllen. Diese drei Dinge manifestieren sich als eine vierte Sache: 4. Transformation im spirituellen Menschen oder "Zerstörung" im Individuum ohne spirituellen Fokus Diese Transformationen dienen dazu, die Einstellung des Individuums zu etwas, das völlig unmöglich erscheint, zu ändern, indem sie den Geborenen dazu zwingen, die Sache aus einer höheren Perspektive zu betrachten, wo dies möglich wird. Es ist diese Transformation, die am allerwichtigsten ist: Rahu zwingt den Geborenen zu Durchbrüchen und Erkenntnissen, die zu Verständnis führen, wo vorher Verwirrung war. Ketu transformiert Dinge, indem es den Geborenen zwingt, von den Wahrnehmungen und Anhaftung-en des Egos loszulassen und ihm dadurch erlaubt, die Dinge aus einer größeren, allumfassenderen Perspektive zu sehen. Die drei Kräfte von Rahu und Ketu: Zwänge, Unzufriedenheit und radikale Veränderungen plagen jeden Menschen. Wenn der Einzelne diesen mit einem Bewusstsein von Disziplin, Nachsicht und Wachstum begegnet, dann findet Transformation statt. Wenn der Einzelne hierzu nicht in der Lage ist, dann dienen sie dazu, die Freude in seinem Leben zu ruinieren, und er wird nicht in der Lage sein, den Weg von Rahu und Ketu sicher zu beschreiten. Ist Saturn im Horoskop gut situiert ist, dann wird der Geborene mit den Vorgaben von Rahu viel effektiver umgehen können. Ist Mars gut positioniert, wird er mit den Vorgaben von Ketu viel effektiver zurechtkom-men. Es sollte also stets auf Saturn und Mars geschaut werden, um eine Vor-stellung davon zu bekommen, wie stark der Einzelne den Weg seines Be-wusstseins beschreitet. Wohltätige Grahas, die Rahu und Ketu aspektieren, deuten auf eine leichtere und sanftere Reise des Bewusstseins, während nicht wohlwollende Grahas, die Rahu und Ketu aspektieren, die Reise des Bewusstseins um so vieles schwieriger machen. Du kannst hoffentlich erkennen, dass Rahu und Ketu wichtige astrologische Untersuchungsobjekte sind, da sie vor allem auch die oftmals schwer identifizierbaren Feinheiten des Pfades beschreiben, den das bewusste Selbst (Jiva, das vom physischen Körper umhüllt ist) auf seiner Reise hin zu größerem Bewusstsein zu beschreiten hat. In diesem Sinne sind Rahu und Ketu für jede astrologische Analyse unverzichtbar. |
Welche verschiedenen Bedeutungen können die neun Grahas alles annehmen? |
Insgesamt haben wir also neun Grahas, die wir uns in (vedischer) Astrologie anschauen. [Nehmen wir noch die äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto, die in westlicher Astrologie einen besonderen Fokus genießen, mit hinzu (ich mag diese stereotype Unterscheidung zwischen westlicher und östlicher Astrologie nicht so sehr), dann wären es sogar zwölf Grahas/ Planeten, die wir uns astrologisch anschauen können.]
Die Bedeutungsfacetten dieser neun Grahas Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn, Rahu und Ketu sind sehr vielfältig. Sie symbolisieren viele verschiedene Dinge u.a. in den folgenden Bereichen: Name, Avatar, Behutsamkeit/ Grausamkeit, planetares Königreich, Hautbild/ Teint, Gottheit, Geschlecht, Fünf Elemente, Kaste, Guna, Dosha, Aussehen/ Beschreibung, Sapta Dhatus/Gewebeart, Wohnort, Umgebung, Zeit, Geschmack, Pflanze, Bekleidung und Stoffe, Jahreszeit, Mineral-, Pflanzen- und Tierreich, Menschen, "Leuchtart" [diese Facette haben wir uns gerade angeschaut], Form, Zweig der Veda, Himmelsrichtung, Blickrichtung, Trocken-/Feuchtigkeit, Verhalten, Getreideart, Steine, Alter, Alphabet und Zahl [diese Facette werden wir uns gleich noch anschauen]. Die Ausdifferenzierung jeder dieser Dinge in diesen Bereichen hat jeweils eine bestimmte konkrete und/oder symbolische Bedeutung, die die Grahas als Karakas, d.h. als Erschaffer dieser Dinge, im konkreten Leben und Alltag der Person entsprechend des individuellen Horoskopes repräsentieren. Aus dieser Vielfalt möchte ich im Folgenden noch eine weitere Bedeutungsfacette, nämlich die der Zahl, herausgreifen. Ein besseres Verständnis der neun Grahas anhand deren Bedeutung als Zahl stellt nicht nur für die Astrologie, sondern auch für die Karten der Wahrheit eine schöne und nützliche Grundlage dar, um die einzelnen Grahas und deren Zusammenwirken in einem ganzheitliches Verständnis zu sehen. |
Wie lassen sich die neun Grahas am Beispiel der Zahlen 1 bis 9 besser verstehen? |
Okkulte Wissenschaften betonen, dass es nur vier Dinge gibt; dies wird am einfachsten im Tao Te Ching ausgedrückt:
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Die Eins wurde die Zwei, die Zwei wurde die Drei,
und die Drei wurde alle Dinge.
- Tao Te Ching 2:28
Die Eins ist der Schöpferische Geist, die Zwei ist die Reflexion des Schöpferischen Geistes und die Drei ist die Interaktion des Schöpferischen Geistes mit seiner Reflexion. Die Vierte Sache sind alle die geschaffenen Dinge, die vielen individualisierten Dinge in der Schöpfung, die nichts anderes sind als die ersten drei Dinge, die sich auf einer anderen Ebene manifestieren. Diese vier Dinge werden astrologisch durch die Sonne, den Mond, Mars und Merkur repräsentiert. Dies ist in der folgenden Abbildung dargestellt:
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Die Sonne, die den Schöpferischen Geist repräsentiert, ist das kreative Zentrum unseres Sonnensystems. Die Sonne wird vom Mond reflektiert, der individualisierte Bewusstsein den Vielen gibt, die wiederum durch Ausübung dessen, was in ihrem Bewusstsein ist, miteinander durch Mars interagieren. Alles, mit dem wir interagieren, ist eigentlich der Schöpferische Geist.
Die Interaktionen variieren und unterscheiden sich als Ergebnis der Drei Gunas, der drei Qualitäten, die alle Handlungen motivieren. Diese drei Zahlen und ihre Grahas manifestieren sich auf einer neuen Ebene, dem konkreten Bereich der physischen Materialisierung, über den Merkur herrscht, der Graha, der mit dem Erdelement verbunden ist. Die Drei ist in der Lage, all die unzähligen Formen der Vier aufgrund der differenzierenden Eigenschaften der Drei Gunas zu manifestieren. |
Nun, da diese Vier erklärt worden sind, können wir damit fortfahren, die restlichen Zahlen und Grahas mit Hilfe der folgenden Abbildung, die alle neun Grahas zeigt, zu erklären:
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Merkur, auf der Ebene der Materialisierung, hat seine Reflexion, so wie die Sonne den Mond als Reflexion auf der Ebene des Bewusstseins hat.
Jupiter, der fünfte Graha, ist die Reflexion des vierten Graha, Merkur. Alles, was manifestiert ist, die Vier, hat ihre Reflexion in der Welt als gut und böse, richtig und falsch, Qualitäten, die infolge des Wissens von Jupiter, der Fünf, unterschieden werden können. Mit dem von Jupiter gegebenen Wissen von gut und böse, richtig und falsch, müssen wir mit der von Merkur gegebenen konkreten Welt interagieren. Dies geschieht durch die Kraft der Sechs, des Grahas Venus. Venus bewertet und trifft Entscheidungen. Venus ist ein Freund von Merkur und neutral zu Jupiter, daher versteht Venus, dass die gesamte konkrete Welt eine Manifestation (Merkur) des Geistes/des Bewusstseins ist und nicht durch das Richtig und Falsch von Jupiter begrenzt wird. Venus entscheidet sich nicht dafür, das Richtige oder Gute zu tun, da er weiß, dass beides ein Aspekt des Geistes/des Bewusstseins ist, sondern Venus wählt das, was er am wertvollsten und lohnendsten findet. Venus tut dies mit dem Wissen, dass alles einen Preis hat und dass der Preis bei der Wahl berücksichtigt werden muss (Aus diesem Grund ist Venus ein Freund von Saturn, der Graha, der die Bezahlung ausübt, und der Graha, der auf Venus folgt). Da das von Jupiter repräsentierte Wissen von "Gut" und "Böse" den Preis widerspiegelt, den man für jedwede Auswahl/Entscheidung zu zahlen hat, handelt Venus weder gegen den Strich des Jupiter noch kümmert er sich um das Gebot des Jupiter. Venus folgt seinen eigenen Geboten der gesunden Bewertung, die den gleichen Weg vorsehen wie Jupiters Gebote von richtig und falsch. |
Ein Teil der materiellen Schöpfung zu sein, Entscheidungen zu treffen, um das zu tun, was man für lohnend hält, während man durch Gebote von Gut und Böse eingeschränkt ist, führt zu Mangel, welcher durch die Sieben, durch Saturn, angezeigt wird. Die drei Dinge, Merkur/Vier, Jupiter/Fünf und Venus/ Sechs manifestieren sich als die vierte Sache, Saturn/Sieben.
Mangel, die Qualität des Saturn, resultiert aus den Entscheidungen, die wir in der Welt treffen, infolge zweier Gründe: Jede Entscheidung/ Auswahl erfordert, dass wir etwas anderes zurücklassen, das Zurückgelassene wird somit zu einer Quelle des Mangels. Schlechte Entscheidungen führen dazu, dass man für etwas mehr bezahlt, als es wert ist, und diese Bezahlung kann die Form von Schulden oder der unerwünschten Früchte früherer schlechter Karmas annehmen. Auf der Ebene des Mangels und des Erlebens der Auswirkungen schlechter Entscheidungen hat Saturn seine Reflexion als Rahu, und daher wird gesagt: "Rahu gibt die Auswirkungen von Saturn". Die Mängel, Schulden und Früchte schwieriger Karmas, die Saturn repräsentiert, werden im Leben des Einzelnen durch Rahu widergespiegelt. Alles, was wir mit diesen Dingen tun können, ist, sie bis zur zeitgerechten Vollendung zu ertragen. Dieser Abschluss/ diese Vollendung wird durch den letzten Graha Ketu repräsentiert. |
Wie interagieren die Grahas numerisch miteinander? |
Bisher haben wir jeden Graha als einzelne Zahl untersucht. Jeder Graha hat jedoch viele Facetten, die wir durch Manipulation der Zahl aufdecken können.
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Addition: Eine Möglichkeit, wie wir Zahlen manipulieren können, besteht darin, alle Zahlen, die eine Zahl enthalten, zu addieren. Zwei enthält zum Beispiel sowohl 1 als auch 2. Die Summe 1+2 ergibt 3. Die Zahl Zwei, der Mond, verkörpert also auch die Qualität der Drei. Ergibt die Addition eine zwei- oder mehrstellige Zahl, so sind die einzelnen Ziffern zu addieren, um die Zahl auf eine einzige Stelle zu reduzieren. Dies wird als numerische Reduktion bezeichnet.
Die Durchführung dieser Übung für alle Zahlen 1 bis 9 ergibt Folgendes: 1/Sonne 1 = 1 2/Mond 1+2 = 3 3/Mars 1+2+3 = 6 4/Merkur 1+2+3+4 = 10 = 1 5/Jupiter 1+2+3+4+5 = 15 = 6 6/Venus 1+2+3+4+5+6 = 21 = 3 7/Saturn 1+2+3+4+5+6+7 = 28 = 10 = 1 8/Rahu 1+2+3+4+5+6+7+8 = 36 = 9 9/Ketu 1+2+3+4+5+6+7+8+9 = 45 = 9 |
Quadradtwurzel: Die Quadratwurzel einer Zahl zeigt ihr Fundament. Nur wenige Zahlen haben eine Quadratwurzel:
1/Sonne Quadratwurzel ist 1 4/Merkur Quadratwurzel ist 2 9/Ketu Quadratwurzel ist 3 |
Quadrat: Das Quadrat einer Zahl zeigt das Ergebnis dieser Zahl. Jede Zahl hat ein Quadrat, welches in den meisten Fällen reduziert werden muss:
1/Sonne 1 im Quadrat = 1 2/Mond 2 im Quadrat = 4 3/Mars 3 im Quadrat = 9 4/Merkur 4 im Quadrat = 16 = 7 5/Jupiter 5 im Quadrat = 25 = 7 6/Venus 6 im Quadrat = 36 = 9 7/Saturn 7 im Quadrat = 49 = 13 = 4 8/Rahu 8 im Quadrat = 64 = 10 = 1 9/Ketu 9 im Quadrat = 81 = 9 |
Die Additionen, Quadratwurzeln und Quadrate aller Zahlen 1 bis 9 sind in der folgenden Abbildung dargestellt.
Das Studium der numerischen Abbildung hat viel zu bieten. Beachte bitte zunächst, dass die Addition aller Zahlen in der Eins, Vier und Sieben eine Eins ergibt, die Zahl der Anfänge und Neubeginne. Diese drei - die Eins, Vier und Sieben - leiten jeweils den Anfang ihrer jeweiligen Ebene ein: Die Eins initiiert die Ebene des Bewusstseins, die Vier initiiert die Ebene der Materialisierung und die Sieben initiiert die dritte Ebene, die das Ergebnis der Manifestation des Bewusstseins in Form der Schöpfung ist - nämlich die Ebene des Mangels und des Wachstums des Bewusstseins. |
Die einzige weitere Zahl, die einen Eins-Einfluss hat, ist Acht/Rahu, deren Quadrat Eins ergibt. Dies zeigt, dass das Bedürfnis und die Notwendigkeit des Individuums, die Auswirkungen seiner vergangenen Karmas zu erfahren, neue Ereignisse in seinem/ihrem Leben auslöst.
Auf der ersten Ebene, der Ebene des Bewusstseins, ergibt die Addition aller Zahlen in der Zwei/Mond die darauf folgende Zahl Drei. Dies zeigt, dass in dem Moment, in dem der Eine Schöpferische Geist, symbolisiert durch die Sonne, als viele individuelle Bewusstseine, symbolisiert durch den Mond, reflektiert wird, beide zu interagieren beginnen, die Zahl Drei. Etwas Ähnliches geschieht auf den anderen beiden Ebenen. Auf der Ebene der Materialisierung ergibt die Addition von Fünf/Jupiter Sechs/Venus, in dem Moment also, in dem Jupiter einen Unterschied in Qualität und Güte versteht, beginnt man durch Venus Entscheidungen zu treffen. Auf der dritten Ebene des Mangels ergibt die Addition von Acht/Rahu Neun/Ketu - in dem Moment, in dem das Individuum beginnt, die Auswirkungen vergangener Karmas zu erfahren, beginnt es, sich in Richtung größeres Bewusstsein zu bewegen. Mathematisch gesehen ist die Eins/Sonne insofern einzigartig, als sie nicht nur die Eins ist, sondern auch ihre Addition, Quadratwurzel und ihr Quadrat sind ebenfalls Eins. Die Sonne ist daher unveränderlich und symbolisiert die Seele. Ketu ist ähnlich wie die Sonne, aber ein bisschen anders. Ketu ist die Neun, seine Addition ergibt Neun und sein Quadrat ergibt Neun. Ketu ist daher auch unveränderlich und repräsentiert somit das befreite Bewusstsein. Der wichtige Unterschied ist, dass die Quelle von Neun/Ketu drei ist, welches durch die Quadratwurzel zu sehen ist. Somit liegt die Grundlage des unveränderlichen, befreiten Bewusstseins, das Ketu symbolisiert, im individuellen Charakter, der durch Mars angezeigt wird. Das Quadrat von Zwei/Mond ist Vier/Merkur, was zeigt, dass die Geburt des individuellen Bewusstseins, des Mondes, eine konkrete Manifestation, Merkur, hervorbringt. Dies unterstreicht, dass Merkur astrologisch als Sohn des Mondes angesehen wird. Das Quadrat von Drei/Mars ist Neun/Ketu, was zeigt, dass der Charakter, der durch Mars symbolisiert wird, befreites Bewusstsein erzeugen wird. Dies unterstreicht auch das astrologische Diktum, dass Ketu die Wirkungen von Mars gibt. Das Quadrat von Sechs/Venus ergibt ebenfalls Neun/Ketu, was zeigt, dass die Hingabe und das gutes Entscheiden von Venus zur Vollendung und Befreiung führt. Sowohl Mars als auch Venus werden also mathematisch gesehen als wichtig für das spirituelle Leben angesehen. Das Quadrat von Vier/Merkur ist Sieben/Saturn, was zeigt, dass das Ergebnis materieller Manifestation unweigerlich Mangel und Enttäuschung ist. Darüber hinaus ist das Quadrat von Sieben/Saturn ist Vier/Merkur, was offenbart, dass das Ergebnis von Mangel und Enttäuschung entweder weitere Anstrengungen um materielle Manifestation oder Akzeptanz ist, die aus der Erkenntnis kommt, dass alles, was manifest ist, ein Aspekt Vishnu's ist. Aus diesem Grund machen Saturn und Merkur - gemäß Jaiminis Upadesah Sutras - jemanden zu einem Vishnu-Anhänger. Die Tatsache, dass Merkur quadriert gleich Saturn und Saturn quadriert gleich Merkur ist, birgt eine weitere wichtige Erkenntnis. Merkur ist die Lunge und Saturn die Bewegung von Prana vom Gehirn durch die Nervenenden in die Sinne. Solange wie der Atem fließt, bewegt sich Prana hin zu den Sinnen und die Illusion der Schöpfung bleibt erhalten. Die Quadrate der Zahlen dieser beiden Grahas, die die Zahlen des jeweils anderen sind, offenbaren einen Teufelskreis der Anhaftung und Unfreiheit, der nur durch die wissenschaftlichen, yogischen Methoden des Anhaltens des Atems durchbrochen werden kann. Das Quadrat von Fünf/Jupiter ergibt Sieben/Saturn, was zeigt, dass das Wissen von Gut und Böse, das durch Jupiter verstanden wird, die Fähigkeit zu saturnischem Pflichtbewusstsein hervorbringt, und obwohl die Erfüllung der Pflichten immer ein Element des Mangels mit sich bringt, erlaubt es einem die Freude und der Idealismus von Jupiter, seine Pflichten zu genießen, da man erkennt, dass dies die beste Entscheidung ist. Die beste Entscheidung/ Auswahl zeigt sich in der Tatsache, dass die Addition von Fünf/Jupiter Sechs/Venus ist. Auf diese Weise sollten die mathematischen Zusammenhänge der Grahas untersucht werden. Diese Abbildung hat viel zu offenbaren, je mehr Sie sie studieren, desto mehr werden Sie die Grahas verstehen. Was ich geschrieben habe, ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was Sie aus dem Studium der Abbildung herauslesen können. |
Grahas und Zahlen, über die sie herrschen |
Zusätzlich dazu, dass jeder Graha eine bestimmte Zahl ist, herrscht jeder Graha auch über eine Zahl.
Sonne 1 Mond 2 Mars 9 Merkur 5 Jupiter 3 Venus 6 Saturn 8 Rahu 4 Ketu 7 |
Sonne, Mond und Venus regieren jeweils die Zahl, die sie selbst symbolisieren. Diese drei Grahas regieren sich im Wesentlichen also selbst. Die übrigen Grahas regieren sich gegenseitig, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist:
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Jupiter regiert Mars, der Ketu regiert, der Saturn regiert, der Rahu regiert, der Merkur regiert, der Jupiter regiert und all diese Grahas wirken in einem Kreislauf. Während sie in diesem Kreislauf wirken, bilden Sonne, Mond und Venus ein gesundes Fundament für das Individuums.
Jupiter schafft Idealismus, Wissen und ein Gespür für Sinnhaftigkeit, mit dem alle Aktivitäten inspiriert werden, Mars. Mars steht für den Charakter, der auf Basis seines Wissen handelt. Die Handlungen von Mars haben ein Ziel - tiefe, unzerstörbare Sicherheit - Ketu, welches letztendlich Befreiung ist. Ketu bedeutet wortwörtlich Fahne. Eine Fahne ist ein Symbol, das auf gesichertem Gebiet platziert wird. Die durch Ketu gewonnene Sicherheit wird dazu genutzt, um alle anderen Ängste und Mängel, die von Saturn angezeigt werden, zu überwinden. Sobald die Ängste und Mängel von Saturn erkannt werden, kann man sein Bewusstsein und seine Aufmerksamkeit auf das richten, was durch Rahu getan werden muss. Fokussiert man seine Aufmerksamkeit und sein Bewusstsein, entsteht konkreter Erfolg, Merkur. Der konkrete Erfolg und die durch den Erfolg gewonnenen Ressourcen bilden die Grundlage für große Ziele, Jupiter. Der konkrete Erfolg von Merkur muss dabei nicht unbedingt konkret im Sinne von weltlichen Gegenständen sein, es kann bspw. auch eine konkrete spirituelle Erfahrung sein, die durch die Fokussierung des eigenen Bewusstseins gewonnen wurde, und infolge dieser konkreten Erfahrung hat der spirituelle Sucher eine größere spirituelle Grundlage, auf Basis derer er sein spirituelles Leben voranbringen kann. Was ich geschrieben habe, ist nur ein Beispiel dafür, wie diese sechs Grahas zusammenwirken. Sie interagieren auf diese Weise in allen Angelegenheiten. Das Aufsuchen und Studieren dieser Interaktionen wird unser Verständnis der Grahas vertiefen. Während diese sechs Grahas zyklisch operieren, sorgen Sonne, Mond und Venus für das stabile Fundament des Individuums. Die Sonne sorgt für Selbstachtung und die Fähigkeit, mit Selbstvertrauen zu handeln. Ohne Selbstvertrauen sind alle Handlungen glanzlos. Der Mond sorgt für ein gesundes Selbstbild. Ohne ein gesundes Selbstbild wird ein Individuum nicht in der Lage sein, sich selbst zu akzeptieren. Ein Individuum, das sich selbst nicht akzeptieren kann, kann auch nicht die Welt und die guten Dinge, die ihr angeboten werden - sogar gute spirituelle Dinge, die angeboten werden - akzeptieren. Venus sorgt für Selbstwertgefühl. Selbstwert ist der Maßstab, den wir verwenden, um die Möglichkeiten, die das Leben bietet, zu bewerten. Ist der Selbstwert niedrig, dann kann man seine Möglichkeiten nicht gesund bewerten und wird daher schlechte und sogar hinderliche Entscheidungen im Leben treffen. Somit erhalten diese drei Grahas die Gesundheit des Individuums. Ist ein Graha schwach, aber sein herrschender Graha ist stark, dann kann der beherrschende Graha die Schwäche des anderen Grahas ausgleichen. In ähnlicher Weise ist es so, dass wenn ein Graha stark, aber sein beherrschender Graha schwach ist, dann wird der beherrschende Graha die günstigen Qualitäten des Grahas, über den er herrscht, stören. Wenn bspw. Mars beeinträchtigt ist, wird es eine Neigung zum Streiten geben. Ein gut situierter Jupiter sorgt hingegen für einen zufriedeneren Geist und eine verzeihende Wesensart, welches die Neigung zum Streiten verringern wird. |
Bei einer astrologischen Horoskopanalyse hilft ein besseres Verständnis der verschiedenen Bedeutungen der Grahas ungemein, da die astrologischen Symbole der Grahas so überhaupt erst im Bewusstsein des Astrologen lebendig werden und die individuelle Lebensgeschichte eines Horoskop besser offenbaren können. Wir haben uns bislang vor allem ausführlicher mit der astrologischen Bedeutung der dunklen Grahas Rahu und Ketu und der leuchtenden und sternenartigen Grahas Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn auseinandergesetzt. Ebenso haben wir uns die neun Grahas im Kontext von deren Bedeutung als Zahl angeschaut. Wenn dir diese dem Buch Grahas Sutras von Ernst Wilhelm (S. 219 - 224; S.291 - 300) entlehnten Ausführungen gefallen haben und du in deinem Studium der Astrologie noch mehr über die vielfältigen Bedeutungsfacetten der neun Grahas vedischer Astrologie erfahren möchten, dann kann ich dir das Buch Grahas Sutras von Ernst Wilhelm wie gesagt nur wärmstens empfehlen. |
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Pleasures nor palaces exude
That Bliss of peaceful solitude
Attunement with the Self alone
Gives that final beautitude!
Pleasures nor palaces exude
That Bliss of peaceful solitude
Attunement with the Self alone
Gives that final beautitude!
Bitte lies gern als Nächstes: Vedische Philosophie ... |
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